WINTERGARTEN: Welche Pflanzen ziehen hinters Glas?

2022-05-29 22:02:25 By : Mr. Shawn Tang

Eine Wohnung ohne Pflanzen ist eine triste Vorstellung. Denn Räume ohne Grün wirken kahl. „Jede Art von Pflanze steigert unser Lebensgefühl“, pflichtet Gärtnermeister und Buchautor René Wadas bei. „Sie sind nicht nur dekorative Elemente, die jedes noch so schicke Mobiliar in den Schatten stellen. Sie machen den Raum darüber hinaus auch wohnlich sowie behaglich und sorgen für ein besseres Klima.“ Doch nicht jede Pflanze gedeiht in jeder Umgebung – und wer seinen Wintergarten grün gestalten will, der muss besonders mit Bedacht wählen.

Welcher Standort sich für welche Pflanze am besten eignet und wie sie gepflegt werden muss – damit beschäftigt sich René Wadas täglich. Seit 1997 ist er als selbst ernannter „Pflanzenarzt“ unterwegs und hilft den Besitzern seiner Patienten, diese wieder aufzupäppeln. „Wenn ich Begrünung für meinen Wintergarten suche, sollte ich mich immer zunächst damit beschäftigen, woher die Pflanze kommt“, betont er. „Kenne ich ihren Ursprung, weiß ich auch, welche Bedürfnisse sie hat, und ob diese im Wintergarten überhaupt gestillt werden können.“

Im gläsernen Anbau ist es in der Regel hell und warm. „Wenn die Sonne scheint, können empfindliche Pflanzen verbrennen“, warnt Wadas. Er empfiehlt, insbesondere auf Exemplare aus dem Mittelmeerraum zu setzen, weil diese die Sonne gut abkönnten. „Viele Palmenarten eignen sich für den Wintergarten. Denn sie vertragen Wärme, Trockenheit und eben auch Lichteinstrahlung gut, ebenso wie Kakteen.“

Ob eine Pflanze für direkte Sonneneinstrahlung geeignet ist, lässt sich auch anhand der Blattfarbe bestimmen. „Pflanzen mit einem tiefen Grün mögen eher Schatten“, erläutert der Fachmann. „Solche mit einem grauen oder gräulichen Blatt dagegen können die Sonne und Trockenheit sehr gut ab.“ Kleine Härchen auf den Blättern seien ebenfalls ein Indikator dafür beziehungsweise ein Verdunstungsschutzmerkmal: Durch diese Härchen wird eine Luftschicht um die Blätter gehalten, die dafür sorgt, dass weniger Wasser verdunstet.

Viele unserer heimischen Pflanzen haben es schwerer im Wintergarten, weil sie ihre Winterruhe nicht bekommen. Mit etwas Geschick und durchdachter Planung kann man den Ort aber so gestalten, dass eine ganze Bandbreite an Pflanzen in ihm gedeihen kann. Dabei kommt es zum Beispiel auf korrekt ausgerichteten und effizienten Sonnenschutz an. „Denn grundsätzlich kann ich, wenn ich auf die Bedürfnisse der Pflanze achte und ihren Standort danach individuell gestalte, in meinem Wintergarten von der Monstera bis zum Weihnachtsstern – der im Wintergarten auch schon einmal zwei Meter hoch werden kann – alles halten“, sagt Wadas.

Wer bereits beim Planen des Wintergartens einen Schwerpunkt auf Grün setzt, hat die Möglichkeit, Pflanzenflächen direkt in den Boden einzulassen. „Dann hat man richtige Beete statt Töpfe“, sagt der Experte. „Die Pflanzen können so tiefer wurzeln. Dadurch werden sie größer und bilden mitunter auch Früchte, die im Kübel sonst nicht entstehen.“ Zudem könne man direkt eine automatische Bewässerung installieren.

Egal, für welche Art von Pflanze man sich entscheidet – es ist ratsam, diese im Frühjahr zu kaufen und dann auch in den Wintergarten zu stellen. „Denn auf diese Weise kann sie sich an den Standort gewöhnen und anpassen – indem sich eine dickere Wachsschicht auf den Blättern bildet, um mit der wachsenden Sonneneinstrahlung klarzukommen“, erläutert der Profi.

Bei der Pflege ist vor allem Düngen wichtig. „Damit fängt man in der Sommerzeit an und hört auch wieder auf, wenn diese zu Ende geht“, erzählt Wadas. „Im Wintergarten sollten die Pflanzen alle zehn Tage gedüngt werden.“ Zudem rät er grundsätzlich zu organischen Düngern, die zum Beispiel aus der Lebensmittelindustrie kommen, weil diese nachhaltiger seien. „Herrscht jedoch ein akuter Nährstoffmangel, sollte zunächst auf einen mineralischen Dünger zurückgegriffen werden, denn dieser wirkt sofort“, betont er.

Um Schädlingen vorzubeugen beziehungsweise einen Befall sofort zu erkennen, empfiehlt der Experte, die Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren Im Wintergarten finde man schließlich hartnäckigere Schädlinge wie zum Beispiel Wollläuse. „Anstatt mit Chemie kann man in diesem Fall gut mit Nützlingen arbeiten“, rät der Gartenprofi. „Der australische Marienkäfer beispielsweise verputzt die Läuse und reduziert den Befall.“ Bei einem sehr starken Schädlingsaufkommen lohne es sich, auf andere Mittel beispielsweise mit Orangenöl zurückzugreifen.

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