Rheinfelden: Künstler Steph Hermes stellt Landschaftsbilder aus

2022-09-19 13:56:38 By : Ms. Lillian Chu

Der Künstler aus Zeiningen ist seit 1987 mit seiner Kunst unterwegs – auch im Ausland. Sein Atelier hat er im Q37 in Rheinfelden. Dass Steph Hermes während der Coronazeit nicht ausstellen konnte, hat er auf seine Art umgesetzt: In grossen Landschaftsbildern.

Manchmal genügt Steph Hermes ein kleines, unscheinbares Ding, um Aufmerksamkeit zu erregen. Zum Beispiel ein Uhrenglas von 20 Zentimetern Durchmesser mit der Aufschrift «Is there anybody out there?». Hinter dem Glas ist eine kleine Figur mit einer Fahne, darauf seine Mobilnummer und die Aufforderung, ihm eine Nachricht zu schreiben. «Ist jemand dort draussen?»

Offenbar schon, denn diese interaktive Minimal-Arbeit hat er bereits in Budapest gezeigt – mit dem Ergebnis, dass er bis zu 400 Meldungen pro Tag erhalten hat. Jetzt will der aus Zeiningen stammende 58-jährige Künstler dasselbe Werk nochmals in Italien zeigen, an der Un-Fair22-Kunstmesse in Mailand, wo er mit der «a-space Gallery Switzerland» vom 8. bis 10. April teilnimmt.

«Vieles funktioniert nur noch über Handys und soziale Medien», stellt Steph Hermes fest, «erst recht seit der Pandemie». Dessen ungeachtet und obwohl er selbst den modernen Technologien nicht abgeneigt ist, hat er sich ein Prinzip seit seinen Anfängen als Künstler bewahrt: das Arbeiten von Hand. Seine Bilder malt er traditionell mit Pinsel auf Leinwand oder Papier. Auch bei seinen teils maschinell bearbeiteten Skulpturen sind die Hände im Spiel.

Steph Hermes ist erstmals 1987 mit seiner Beteiligung an der jurierten Weihnachtsausstellung (heute «Auswahl») im Kunsthaus Aarau in Erscheinung getreten. In den 1990er-Jahren tauchte sein Name in diversen Ausstellungen zwischen Rheinfelden, Basel, Paris und Berlin auf.

2000 fragte er in einer Schau in der Johanniterkapelle in Rheinfelden «Mögen Sie blau?». Ein Jahr später war er Gastkünstler an den internationalen Philosophietagen in Biel. 2003 wagte er den Sprung nach Japan, wo er in Sendai ausstellte. Mit Japan blieb er verbunden. Zuletzt stellte er 2019 und 2020 in Tokio aus.

Auf seiner Ausstellungsliste tauchen weiter Namen von Grossstädten auf. Seine Basis bleibt jedoch das Fricktal, insbesondere Rheinfelden, wo er an der Quellenstrasse 37, im Q37, sein Atelier hat. Dieses öffnet er kommenden Samstag und Sonntag, 12. und 13. März, von jeweils 14 bis 18 Uhr für die Öffentlichkeit. Und er zeigt, womit er sich nach dem Ausbruch der Coronapandemie vor zwei Jahren beschäftigt hat.

Corona habe ihm anfänglich eine «totale Flaute» beschert, blickt er zurück. Die Isolation im Atelier sei an sich nicht ungewöhnlich, «das bin ich eh immer». Was schwerer wog, war das Fehlen von Ausstellungsmöglichkeiten, von Kontakten zu anderen Kunstschaffenden und Kunstinteressierten. Seine Reaktion: Er begann wieder, grossformatige Landschaften zu malen. Er berichtet:

Der «andere Ausblick» besteht aus geografisch nicht eindeutig verorteten Gegenden mit Gewässern, Pflanzen, Spiegelungen, lichten Himmeln. Seine Bilder werden schon mal mit Turner, Monet oder Richter verglichen. Sie laden dazu ein, sich selbstvergessen in ihnen zu versenken.

Steph Hermes hat sich in seinem Künstlerleben mit fast jedem Metier seiner Branche beschäftigt. Malerei spielt dabei die dominierende Rolle, aber auch Zeichnungen kommen vor, Objekte, Mosaike, Gebrauchskunst und einiges mehr. Er erklärt:

Bei Hermes gehen die verschiedenen Techniken und Stile nahtlos ineinander über. Er ist ein Grenzgänger zwischen der Gegenständlichkeit und der Abstraktion, er ist für beides offen.

Mehr Infos gibt Steph Hermes' Website www.arthermes.ch.