TSG Hoffenheim gegen Hertha BSC: Bei Breitenreiter ist das Glas immer halb voll - Sport aus der Region - Nachrichten und Aktuelles - Rhein-Neckar-Zeitung

2022-10-17 08:15:30 By : Ms. Young Liu

Baerbock: EU wird Sanktionen gegen iranische Sittenpolizei verhängen

Die EU wird nach Angaben von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock Sanktionen gegen die iranische Sittenpolizei verhängen. Ziel sei es, die Verantwortlichen für brutale Verbrechen an Frauen, Jugendlichen und Männern zur Verantwortung zu ziehen, sagte die Grünen-Politikerin am Montag am Rande eines EU-Außenministertreffens in Luxemburg.

Heidelberg/Berlin. Die letzte Stunde seines Ehrentags konnte André Breitenreiter dann doch noch in Ruhe genießen. Mit einem Glas Wein in der Hand nahm der 49 Jahre alt gewordene Hoffenheimer Cheftrainer am Sonntagabend gegen 23 Uhr in seinem Wohnzimmersessel Platz und startete die Videoaufnahme.

Breitenreiter bedankte sich via Instagram bei seinen rund 8000 Followern. Für "tolle Geburtstagsgrüße, wunderbare Nachrichten und schöne Komplimente". Nur zu drei Punkten konnte man dem Jubilar nicht gratulieren. Im Gastspiel in der Hauptstadt bei Hertha BSC kam die TSG nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus und verpasste den Sprung vorbei an Dortmund und Bayern auf Rang drei.

Auf Breitenreiters Stimmung drückte dies allerdings nicht. In seinen etwas mehr als zwei Monaten im Kraichgau geht der Schweizer Meistercoach mit dem FC Zürich als Dauer-Optimist voran. Natürlich war in Berlin mehr drin als das zweite Remis in Folge. Aber: "Das ist ja kein Wunschkonzert", sagte Breitenreiter unmittelbar nach Spielende im TV-Interview. Mit dem Punkt sei er nicht zufrieden, mit der Leistung seiner Mannschaft – vor allem vor der Pause – dafür aber umso mehr.

Tatsächlich hätte seine Elf eigentlich mit einer Führung in die Kabine gehen müssen. Angefeuert von rund 250 mitgereisten Hoffenheimern unter den 41.553 Zuschauern im weitläufigen Olympiastadion, übernahm "Hoffe" schnell die Kontrolle. Nach Christoph Baumgartners beherztem Dribbling in den Strafraum hatte Schiedsrichter Christian Dingert (Gries) bereits nach zwei Minuten auf den Elfmeterpunkt gezeigt, doch sein Assistent hatte die Fahne oben: abseits.

Nach einer Ecke flach ins Zentrum kam Andrej Kramaric frei zum Abschluss, zielte aber etwas zu hoch (19. Minute). Zwei Minuten später scheiterte Munas Dabbur, der diesmal für Georginio Rutter von Anfang an ran durfte, an Hertha-Keeper Christensen. Das 1:0 durch Kramaric, den "Hertha-Schreck" (siehe Kasten), passte also zum Spielverlauf.

Eine Verlagerung von Angelino zu Kabak brachte der Türke in den Sechszehner, wo der eingelaufene kroatische Vizeweltmeister nur noch den Fuß hinhalten musste. "Wir waren im Ballbesitz sehr konkret und variabel. Wir sind hochverdient in Führung gegangen, haben es aber dann verpasst, das Spiel frühzeitig zu entscheiden", analysierte der TSG-Trainer eine erste Halbzeit, "die wir extrem überlegen gestaltet haben".

Der einzige Vorwurf an diesem ...

Heidelberg/Berlin. Die letzte Stunde seines Ehrentags konnte André Breitenreiter dann doch noch in Ruhe genießen. Mit einem Glas Wein in der Hand nahm der 49 Jahre alt gewordene Hoffenheimer Cheftrainer am Sonntagabend gegen 23 Uhr in seinem Wohnzimmersessel Platz und startete die Videoaufnahme.

Breitenreiter bedankte sich via Instagram bei seinen rund 8000 Followern. Für "tolle Geburtstagsgrüße, wunderbare Nachrichten und schöne Komplimente". Nur zu drei Punkten konnte man dem Jubilar nicht gratulieren. Im Gastspiel in der Hauptstadt bei Hertha BSC kam die TSG nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus und verpasste den Sprung vorbei an Dortmund und Bayern auf Rang drei.

Auf Breitenreiters Stimmung drückte dies allerdings nicht. In seinen etwas mehr als zwei Monaten im Kraichgau geht der Schweizer Meistercoach mit dem FC Zürich als Dauer-Optimist voran. Natürlich war in Berlin mehr drin als das zweite Remis in Folge. Aber: "Das ist ja kein Wunschkonzert", sagte Breitenreiter unmittelbar nach Spielende im TV-Interview. Mit dem Punkt sei er nicht zufrieden, mit der Leistung seiner Mannschaft – vor allem vor der Pause – dafür aber umso mehr.

Tatsächlich hätte seine Elf eigentlich mit einer Führung in die Kabine gehen müssen. Angefeuert von rund 250 mitgereisten Hoffenheimern unter den 41.553 Zuschauern im weitläufigen Olympiastadion, übernahm "Hoffe" schnell die Kontrolle. Nach Christoph Baumgartners beherztem Dribbling in den Strafraum hatte Schiedsrichter Christian Dingert (Gries) bereits nach zwei Minuten auf den Elfmeterpunkt gezeigt, doch sein Assistent hatte die Fahne oben: abseits.

Nach einer Ecke flach ins Zentrum kam Andrej Kramaric frei zum Abschluss, zielte aber etwas zu hoch (19. Minute). Zwei Minuten später scheiterte Munas Dabbur, der diesmal für Georginio Rutter von Anfang an ran durfte, an Hertha-Keeper Christensen. Das 1:0 durch Kramaric, den "Hertha-Schreck" (siehe Kasten), passte also zum Spielverlauf.

Eine Verlagerung von Angelino zu Kabak brachte der Türke in den Sechszehner, wo der eingelaufene kroatische Vizeweltmeister nur noch den Fuß hinhalten musste. "Wir waren im Ballbesitz sehr konkret und variabel. Wir sind hochverdient in Führung gegangen, haben es aber dann verpasst, das Spiel frühzeitig zu entscheiden", analysierte der TSG-Trainer eine erste Halbzeit, "die wir extrem überlegen gestaltet haben".

Der einzige Vorwurf an diesem Sonntag, so Breitenreiter: "Dass wir den Sack nicht früher zugemacht haben." Stattdessen zeigten sich seine Schützlinge wenige Minuten vor der Pause nur allzu hilfsbereit, nahmen die "Alte Dame" praktisch an die Hand und brachten sie zurück ins Spiel. Ein schwacher Einwurf von Angelino zu Grischa Prömel, der noch schwächer für den Spanier ablegte und dessen katastrophaler Befreiungsschlag quer vor den eigenen Strafraum luden Lukebakio förmlich zum Ausgleich ein (37.). "Wir machen im Endeffekt beide Tore, das darf uns nach einem eigenen Einwurf nicht passieren", ärgert sich Keeper und Kapitän Oliver Baumann.

Zumal erneut Kramaric mit seinem strammen Linksschuss aus spitzem Winkel an der Latte scheiterte (45.), Prömels Nachsetzen Kempf von der Linie kratzte – und es im zweiten Durchgang vorbei war mit der Hoffenheimer Glückseligkeit.

Zur Wahrheit der Dienstreise in die Hauptstadt gehört nämlich auch, dass Breitenreiters Elf vieles von dem, was ihm vor der Pause gut gefallen hatte, plötzlich vermissen ließ. "Gefühlt nicht mehr so viel investiert" habe man nach dem Seitenwechsel, haderte Baumann. Der Lucky Punch durch Robert Skov (86.), der wegen einer knappen Abseitsstellung nicht zum späten Knockout wurde, wäre ein bisschen viel des Guten gewesen.

"Vielleicht ist es am Ende ein gerechtes Ergebnis", konnte auch der TSG-Trainer die kämpferische Steigerung der Berliner anerkennen. Die Ausgangsposition der Kraichgauer bleibt schließlich vor dem Freitagabend-Heimspiel gegen Bremen exzellent. "Platz fünf nach acht Spieltagen ist okay", sagte Baumann. "Vor allem sind wir sehr stabil, das ist wichtig und so muss es weitergehen."

Die positive Grundeinstellung des Trainers, der nach neun Pflichtspielen einen besseren Punkteschnitt (1,89) vorweisen kann als alle seine Vorgänger, hat sich offenbar längst auf seine Spieler übertragen.

Zwei verschenkte Zähler bei der Hertha hin oder her: Das Glas ist bei "Hoffe" und Breitenreiter, der zum Geburtstag mit einem Weißwein mit Eiswürfeln angestoßen hat, im Herbst 2022 halb voll.

Ein Punkt für den Verein und ein Jubiläums-Tor für Kramaric

Berlin. (dpa) Hertha-Schreck Andrej Kramaric lässt die Berliner weiter auf den ersten Heimsieg in dieser Saison warten. Die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz musste sich am Sonntag mit einem 1:1 (1:1) abfinden gegen die TSG 1899 Hoffenheim, die ihrerseits durch das zweite Unentschieden nacheinander den Sprung auf den dritten Platz der Tabelle verpassten.

Kramaric hatte in seinem 200. Bundesligaspiel die Hoffenheimer in der 25. Minute in Führung geschossen. Noch vor der Pause war Dodi Lukabakio (37.) vor 41.653 Zuschauern der Ausgleich gelungen. Mit nur zwei Punkten Vorsprung auf den 16. Platz erhöht sich auch der sportliche Druck auf die Hertha weiter. 

Sämtliche Nebengeräusche um Investor Lars Windhorst und dessen angebliche Verwicklung als Auftraggeber in eine Kampagne gegen den ehemaligen Hertha-Präsidenten Werner Gegenbauer spielten mit dem Anpfiff keine Rolle auf dem Rasen. Auch das Loch im Tornetz, das für eine kleine Verspätung beim Anpfiff sorgte, war geflickt.

Engagiert legten die Herthaner los. Zweikampfstark, aggressiv, entschlossen - der Gegner allerdings auch. Die ersten Minuten verliefen eher wild und intensiv. Und beinahe mit einem ganz frühen Elfmeter für die Gäste, an dem der ins Team zurückgekehrte Herthaner Suat Serdar beteiligt gewesen wäre. Allerdings verhinderte eine Abseitsposition Schlimmeres für die Gastgeber, die von ihren Fans lautstark nach vorn getrieben wurden und zu Chancen kamen. Aka Wilfriede Kanga (8.) und Lukebakio (16.) verzogen aber. 

Mit zunehmender Spielzeit rollte der Ball immer besser durch die Reihen der Hoffenheimer. Kramaric (19.) zielte zunächst nicht genau genug. Ein paar Minuten später landete der Ball von seinem Fuß im Netz der Herthaner. Wer sonst? Gegen keine andere Mannschaft traf der ehemalige Vizeweltmeister aus Kroatien öfter. Dieses war sein zehntes Tor gegen den Berliner Verein im 13. Aufeinandertreffen. Einen Schuss von Ozan Kabak aus rund 16 Metern lenkte Kramaric clever an Hertha-Keeper Oliver Christensen vorbei ins Tor. Kurzzeitig wurde es ziemlich still im Olympiastadion. 

Doch Hertha kam zurück. Mit einem tollen Schlenzer glich Lukebakio aus, es war bereits sein drittes Saisontor. Und eines, das der Mannschaft wieder einen Schub gab gegen die Hoffenheimer, die zwischenzeitig mit einer beeindruckenden Passquote von 90 Prozent das Geschehen bestimmt hatten. Das zweite Tor wäre aber beinahe gegen die Gastgeber gefallen. Wieder war Kramaric daran beteiligt, als er mit einem Schuss unter die Querlatte scheiterte. Den anschließenden Kopfball von Grischa Prömel, einst bei Herthas Stadtrivale 1. FC Union, parierte Christensen. 

Mit dem Remis nach bereits zwei Unentschieden zuvor wollte sich die Hertha nicht zufriedengeben und kam nach dem Seitenwechsel wieder zu Chancen. Chidera Ejuke (48.), 

Ivan Sunjic und Lukebakio (beide 56.) vergaben aber. Der Wille war spürbar. Doch Hoffenheim hielt dagegen und blieb seinerseits auch gefährlich. Ein Tor aber wollte nicht mehr fallen.