Richtig recyclen: Was in den Container kommt — und was nicht

2022-01-25 10:49:11 By : Ms. wendy wang

06.09.2021, 14:17 Uhr | jb, cch, sm, t-online

Joghurtbecher, Energiesparlampe, Backpapier: Was kommt in welche Tonne? Das Ratgebervideo von t-online zeigt die Unterschiede zwischen Bio-, Papier- und Restmüll, dem Gelben Sack und der Glastonne. (Quelle: t-online)

Ratgeber zur Mülltrennung: Wie entsorge ich richtig und was muss ich bei der Mülltrennung beachten? (Quelle: t-online.de)

Altglas ist der wichtigste Rohstoff für die Produktion neuer Glasverpackungen. Damit es dafür eingesetzt werden kann, bedarf es eines ausgeklügelten Rücknahmesystems. Wir klären, was Sie beachten sollten.

Mit Sand, Soda und Kalk wird Glas ausschließlich aus natürlichen Ressourcen hergestellt. Es ist außerdem zu 100 Prozent recyclebar, lässt sich beliebig oft einschmelzen und ohne Qualitätsverlust immer wieder für neue Produkte verwenden. Um sicherzustellen, dass dieser Kreislauf funktioniert, gibt es in Deutschland über 250.000 Altglascontainer, die laut einer Umfrage von Statista 83 Prozent der Haushalte nutzen.

Ob alle Bürger die Sammelcontainer auch stets korrekt befüllen, geht aus den Zahlen nicht hervor. Dafür gilt generell: Glas, das als Verpackung diente, gehört in den Altglascontainer.

Gehört nicht ins Altglas

andere Behälter aus Bleikristall wie Aschenbecher

Kaputte Lichterketten, Trinkgläser und Glasbehältnisse von Kerzen dürfen nicht im Container fürs Altglas landen. Sie gelten nicht als Verpackung und müssen daher über den Restmüll entsorgt oder direkt auf Wertstoffhöfen abgegeben werden. Darauf weist die Initiative der Glasrecycler hin. Das gilt auch für andere Leuchtmittel mit Glas-Elementen wie Energiesparlampen und LEDs .

Das Glas dieser Gegenstände setzt sich anders zusammen als das Verpackungsglas, außerdem bestehen sie zusätzlich aus nicht recycelbaren Teilen. Beim Recycling und der Produktion von neuen Glasverpackungen können sie zu Störungen führen.

Die Glasverpackungen, die in den Container dürfen, sollten farblich sortiert werden. Kein Problem, wenn es sich um grünes, braunes oder weißes Glas handelt. Wohin aber mit der blauen Prosecco-Flasche oder einem roten Verpackungsglas? Ist das Altglas den Standardcontainern nicht eindeutig zuzuordnen, sind viele Verbraucher ratlos.

Das Umweltbundesamt (UBA) erklärt dazu: "Altglas, das nicht eindeutig in die Farben Weiß, Grün oder Braun einzusortieren ist, muss in den Container für Grünglas geworfen werden, denn diese Fraktion verträgt beim Wiedereinschmelzen den größten Anteil an sogenannten Fehlfarben." Ist die Flasche hellgrün, gehört sie daher ebenso ins Altglas für grüne Flaschen wie eine blaue oder rote. 

Dass sich das getrennt gesammelte Glas in den Transportfahrzeugen ohnehin wieder vermische, verweist das UBA in das Reich der Mythen. Die Sammelfahrzeuge verfügten über mehrere Kammern mit Trennwänden, sodass die Glasfraktionen voneinander getrennt blieben.

Nicht alles darf im Glascontainer entsorgt werden – beispielsweise Steingut. (Quelle: t-online)

Nach Angaben von "Der Grüne Punkt", Symbol und Betreiber des wichtigsten deutschen Mülltrennungssystems, muss das Altglas zudem vor der Entsorgung "restentleert" sein. Das heißt nicht, dass Konservengläser ausgespült werden müssen, bevor man sie wegschmeißt. Glasverpackungen sollten aber "löffelrein" sein, wenn sie entsorgt werden.

Für die spätere Aufbereitung des Glases müssen auch Deckel und Verschlüsse nicht zwingend entfernt werden. Wünschenswert wäre es aber: "Grundsätzlich gehören die Verschlüsse aus Plastik oder Metall sowie Korken in den gelben Sack oder in die gelbe Tonne", sagt Norbert Völl von "Der Grüne Punkt". Die modernen Glasaufbereitungsanlagen sortierten sie aber aus, wenn sie doch auf der Glasverpackung bleiben. Auch dann werden die Verschlüsse verwertet.

Die schlechteste Variante ist es jedenfalls, den Deckel abzuschrauben und einfach auf den Container zu legen : Das ist Umweltverschmutzung.

Das Einwerfen von Altglas macht viel Lärm. Deshalb gelten bestimmte Einwurfzeiten. Schilder an den Containern weisen darauf hin. In der Regel dürfen Flaschen und Co. werktags nicht vor 7 Uhr und nicht nach 20 Uhr eingeworfen werden.

Nach dem Transport wird das Glas in der Aufbereitungsanlage vorsortiert und zerkleinert, informiert "Der Grüne Punkt ". Papiersauger und Magnet- oder Wirbelstromscheider trennen dann andere Stoffe wie Papier oder Metall von den Glasscherben, bevor sie im nächsten Schritt gesiebt und Fehlfarben sowie sonstige Fremdstoffe aussortiert werden.

Schließlich werden die Glasgranulate mit Soda, Kalk und Sand eingeschmolzen – also mit den Bestandteilen, aus denen das Glas ursprünglich hergestellt wurde. Eine Blasmaschine formt daraufhin die erhitzte Rohmasse zu neuen Glasflaschen und Behältergläsern.

Die Wiederverarbeitung von Glasscherben schont die natürlichen Rohstoffressourcen. Daneben reduziert es aber auch den Energieverbrauch. Dem Bundesverband der Glasindustrie (BV Glas) zufolge verringert sich die für den Schmelzprozess aufgebrachte Energie pro zehn Prozent Scherbeneinsatz um drei Prozent.

Laut dem Verband recycelt Deutschland jährlich etwa zwei Millionen Tonnen Altglas. Damit werden knapp 90 Prozent der verkauften Glasverpackungen wiederverwertet.

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