Kryptowährung: US-Behörden beschlagnahmen Beute aus digitalem Diebstahl - DER SPIEGEL

2022-09-12 13:16:24 By : Mr. Andy Yang

Münze, die Ethereum symbolisiert: Nordkoreas Hacker versuchen immer wieder, Digitalwährungen zu erbeuten

US-Behörden haben Kryptowährung im Wert von über 30 Millionen Dollar beschlagnahmt. Laut dem Krypto-Intelligence-Unternehmen Chainalysis handelt es sich dabei um Digitalgeld, dass die mit Nordkorea verbundene Hackergruppe Lazarus von den Machern des beliebten Onlinespiels Axie Infinity gestohlen hatten.

Das Unternehmen erklärte in einem Blogbeitrag  , dass es zusammen mit den US-Strafverfolgungsbehörden und anderen Krypto-Organisationen an der Wiederbeschaffung beteiligt war. Die Beschlagnahmungen machen nach den Kursschwankungen   der vergangenen Monate etwa ein Zehntel der im März gestohlenen Gelder aus, die insgesamt von dem Blockchain-Spiel abgezweigt wurden, so Chainalysis.

»Wir schätzen, dass mit Nordkorea verbundene Gruppen im Jahr 2022 bisher etwa eine Milliarde Dollar an Kryptowährung von DeFi-Protokollen gestohlen haben«, erklärte das Unternehmen außerdem. Chainalysis bezog sich dabei auf dezentrale Finanzprotokolle, ein Oberbegriff für Finanzdienstleistungen, die auf öffentlichen Blockchains angeboten werden.

Um das Geld vor den Behörden zu verstecken und in reale Währungen einzutauschen, sollen die Angreifer unter anderem den Dienst Tornado Cash eingesetzt haben. Wegen der Verbindungen zu Nordkorea hatten US-Behörden im August Sanktionen gegen die Plattform verhängt, die Geldströme vermischt und somit Geldwäsche begünstigt. In den Niederlanden wurde ein 29-jähriger Entwickler des Dienstes festgenommen.

Die Krypto-Börse Coinbase teilte am Donnerstag mit, sie finanziere eine Klage gegen das US-Finanzministerium, um Sanktionen zu blockieren, die Amerikanern den Zugang zu Tornado Cash verwehren. In der Klage, die am Donnerstag bei einem US-Bezirksgericht in Texas eingereicht wurde, beschuldigten sechs Nutzer von Tornado Cash das Finanzministerium, die verfassungsmäßigen Rechte auf freie Meinungsäußerung zu verletzen und bei der Sanktionierung des Kryptowährungs-Mixers seine Befugnisse zu überschreiten.

In der Klage wird behauptet, dass das Office of Foreign Assets Control (OFAC) des US-Finanzministeriums zwar über bestimmte Sanktionsbefugnisse verfügt, seine Zuständigkeit sich jedoch nicht auf Softwarecode und intelligente Verträge erstreckt. »Tornado Cash ist keine Person, Einrichtung oder Organisation. Es ist ein dezentralisiertes Open-Source-Softwareprojekt, das die Privatsphäre von Ethereum-Nutzern wiederherstellt«, heißt es in der Klageschrift.

Politisch hat dieses Argument aber zunehmend weniger Rückhalt. Das Weiße Haus hat nun einen neuen Bericht  vorgestellt, der den hohen Energieverbrauch von Kryptowährungen beklagt, denen keine positiven Effekte entgegenstünden. Die Autoren des Reports empfehlen Einschränkungen, wenn die Betreiber nicht zu Techniken wie »Proof of Stake« wechseln, die deutlich weniger Energie verbrauchen .

Auch die US-Börsenaufsicht SEC bereitet laut »Washington Post« mehrere Berichte vor , laut denen Krypto-Anlageformen die finanzielle Stabilität der USA gefährden könnten. Die SEC will zudem Anlagebetrug in diesen Märkten  stärker in den Fokus nehmen.

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