Berg/Romanshorn: Chantel Hefti beste junge Bootfachwartin

2022-09-12 13:08:07 By : Ms. Joyce Chen

Chantal Hefti aus Berg SG ist die beste Bootfachwart-Nachwuchskraft des Landes. Sie zeichnete sich an den Swiss Skills in Bern aus. Weitere Goldmedaillen holten unter anderem die Thurgauer Plattenlegerin Laura Hermann, Metallbauer Julian Gemperli aus Flawil und Metallbaukonstrukteur Adrian Gilgen aus Andwil.

Vom 7. bis zum 11. September fanden in Bern die Swiss Skills statt. Bootfachwartin Chantal Hefti aus Berg (Lehrbetrieb: Pro Nautik AG, Romanshorn) wurde zur Schweizer Meisterin gekürt, wie der Schweizerische Bootbauer-Verband in einer Mitteilung schreibt.

Die jungen Berufsleute stellten ihr Können an vier anspruchsvollen Wettkampftagen unter Beweis, wie es im Communiqué heisst. Sie mussten sämtliche Fertigkeiten anwenden, die sie während ihrer Ausbildung gelernt hatten. Die Bootfachwartinnen und Bootfachwarte erhielten ein Miniaturboot, an dem sie verschiedene Wartungs- und Reparaturarbeiten vornehmen mussten, so zum Beispiel die fachgerechte Installation von zwei Positionslichtern. Zusätzlich nahmen sie weitere Arbeiten an Marinemotoren vor.

«Bereits der erste Schnuppertag hat mich so sehr fasziniert, dass ich wusste: Ich will Bootfachwartin lernen, denn ich kenne keinen spannenderen und vielseitigeren Beruf», lässt sich Chantal Hefti in der Mitteilung zitieren. Am meisten Spass machen ihr gemäss eigenen Angaben die Frühlings- und Herbstarbeiten an der frischen Luft (Masten stellen und legen, Segel ab- und anschlagen, Boote ein- und auswassern, Wartungsarbeiten an Motoren, Kran fahren). «Aber auch die Bereitstellung von Neubooten finde ich interessant.»

Um den Schweizer Meistertitel an den Swiss Skills kämpften auch drei Plattenlegerinnen und zehn Plattenleger. Laura Hermann aus Friltschen (Lehrbetrieb: Roger Bantli GmbH, Eschenz) konnte sich gegen die Konkurrenz durchsetzen und gewann die Goldmedaille.

Die Berufsleute mussten zwei Wandbeläge und einen Bodenbelag nach einem vorgegebenen Bauplan mit Keramikplatten verkleiden. Mit Präzision, Konzentration und handwerklichem Geschick wurde Platte um Platte verlegt, um das vorgegebene Motiv abzubilden. Dieses setzte sich in diesem Jahr aus einem Wasserfall mit Bergkulisse, symbolisch für die Schweiz geltend, sowie dem Eiffelturm in Frankreich, zusammen, welcher die Reise an die nächsten World Skills im französischen Lyon aufzeigt:

Vier Tage hatten die Teilnehmenden Zeit, um die Aufgabe von der Arbeitsvorbereitung bis hin zum Verlegen und Fugen umzusetzen, wie es im Communiqué des Schweizerischen Plattenverbandes heisst.

Laura Hermann hatte bereits eine Lehre als Bäckerin abgeschlossen. «Ich wusste jedoch, dass ich diesen Beruf nicht bis zur Pensionierung ausüben möchte», wird sie in der Mitteilung zitiert. Als sie bei ihrem Grossvater zwei Wohnungen umbaute, konnte sie in mehrere Bauberufe hineinsehen. «Das Plattenlegen hat mir so gut gefallen, dass ich entschieden habe, diesen als Beruf zu erlernen», so die 22-Jährige.

Im Bereich des Metallbaus gingen weitere Goldmedaillen in die Ostschweiz. Schweizer Meister im Metallbau ist Julian Gemperli aus Flawil (Lehrbetrieb: Rey Metallbau AG, Wittenbach). Gemperli sagt auf die Frage, was ihn an seinem Beruf begeistere: «Dieser Beruf fordert viel handwerkliches Geschick. Man muss genau arbeiten können, damit das Endresultat einsatzfähig ist. Ich finde es ausserdem schön, dass die Objekte beständig sind und man auch später noch sieht, was man gemacht hat.»

Bei den Metallbaukonstrukteuren dominierte Adrian Gilgen aus Andwil (Lehrbetrieb: Aepli Metallbau AG, Gossau). Das spannendste Projekt, das er in seiner Lehrzeit habe realisieren dürfen, sei eine 1500-Quadratmeter-Untersicht beim Schweizer Paraplegiker-Zentrum in Nottwil gewesen. Diese habe viele Ecken und runde Stützen beinhaltet.

Bei den Ausmarchungen im Bereich Metallbau spielte gemäss der Mitteilung von AM Suisse – Metaltec Suisse nicht nur das Fachwissen im praktischen Bereich, sondern auch die mentale Stärke eine wichtige Rolle. Die Metallbaukonstrukteure planten und konstruierten am Computer mit Unterstützung von CAD-Programmen verschiedene Objekte. Die Metallbauer erhielten am ersten Wettkampftag einen Plan und fertigten mit Hilfe verschiedener Arbeitsmethoden ein komplexes Werkstück aus Stahl, Edelstahl, Aluminium und Glas an.

Gold gab es auch für Malerin Alexandra Höhener aus Teufen, Fleischfachmann Maurus Inauen aus Appenzell, Felix Kuster aus Jona (Steinmetz/Bau/Renovation), Lüftungsanlagen-Bauer Noah Koch aus Wallenwil, Zimmermann Sandro Moser aus Ebersol, Konstrukteur Noah Salvisberg aus Niederhelfenschwil, Konditorin/Confiseurin Nadia Koller aus Appenzell, Gebäudereinigerin Melanie Braun aus Buchs und Dachdecker Samuel Vinzens aus Berneck. (pd/red.)

An den Schweizer Berufsmeisterschaften präsentieren sich über 150 Berufe aus Handwerk, Industrie und Dienstleistung. Rund 1000 Nachwuchshoffnungen aus der ganzen Schweiz messen sich in über 80 Berufen. Aber nicht nur Wettkämpfe stehen im Zentrum der Swiss Skills. Unter dem Motto «My Skills» können über 100 Berufe praxisnah erlebt werden. (pd)