Testbericht des Nikkor Z MC 50mm F2,8 | News | dkamera.de | Das Digitalkamera-Magazin

2022-01-25 10:53:11 By : Ms. Emma Fu

Hat dkamera.de bisher Ihre Kaufentscheidung beeinflusst bzw. ist in Zukunft eine Beeinflussung denkbar?

Twitter Feed Folgen Sie uns auf Twitter

Makro-Objektiv für die spiegellosen Z-Kameras mit Vollformatsensor

Nikon bietet aktuell zwei Makro-Objektive mit Z-Bajonett an. Neben dem Flaggschiff Nikkor Z MC 105mm F2,8 VR S lässt sich auch das Nikkor Z MC 50mm F2,8 erwerben. Letzteres ist nicht nur günstiger, sondern auch kleiner und leichter. Dafür muss man unter anderem auf Features wie einen optischen Bildstabilisator und ein OLED-Display verzichten. Wir schauen uns Nikons Mittelklasse-Makro in diesem Test genauer an.

Das Nikkor Z MC 50mm F2,8 gehört mit 50mm zu den Makro-Objektiven mit einer etwas kürzeren Brennweite, an APS-C-Kameras ergeben sich wegen des kleineren Sensors 75mm (Bildwinkel im Vergleich zu Kleinbild). Sensoren werden bis zur Vollformatgröße ausgeleuchtet, die Optik kann daher an allen Nikon-Z-Kameras eingesetzt werden.

Das Nikkor Z MC 50mm F2,8 fällt für ein Vollformat-Objektiv kompakt und leicht aus:

Die Abmessungen des Nikkor Z MC 50mm F2,8 liegen nur bei 7,5 x 6,6cm, das Nikkor Z MC 105mm F2,8 VR S fällt mit 8,5 x 14cm eine ganze Ecke größer aus. Dieser Unterschied wirkt sich natürlich auch auf das Gewicht aus, das kleinere Marko wiegt mit 260g nicht einmal die Hälfte des Flaggschiffs (630g). Im Einsatz ist die Größen-Differenz dann nicht ganz so deutlich, der Tubus des Nikkor Z MC 50mm F2,8 fährt beim Nikkor Z MC 50mm F2,8 nämlich deutlich aus dem Gehäuse heraus, wenn man sich der Naheinstellgrenze nähert. Knapp 2,5cm sind es bei der geringsten Aufnahme-Entfernung. Das kann bei manchen Aufnahmen störend sein, der Tubus dreht sich allerdings immerhin nicht. Dadurch ist die Montage von Filtern im mit 46mm klein ausfallenden Gewinde kein Problem. Über Markierungen auf dem Tubus lässt sich der Abbildungsmaßstab ablesen

Das Gehäuse besteht aus Kunststoff, das Bajonett aus Metall:

Beim Gehäuse der Festbrennweite kommt Kunststoff zum Einsatz, das Bajonett besteht jedoch aus Metall. Die Verarbeitung stufen wir als gut bis sehr gut ein, an den wichtigsten Stellen hindern Dichtungen das Eindringen von Staub und Wassertropfen. Das gilt unter anderem für das Bajonett, hier hat Nikon eine Gummilippe angebracht. Als Bedienelemente stehen ein Fokusring und zwei Schalter zur Verfügung. Der eine der beiden erlaubt die Wahl zwischen dem Autofokus und dem manuellen Fokus, der andere ermöglicht das Begrenzen des Fokusbereichs (maximal von 16cm bis unendlich) auf 16cm bis 30cm. Gut: Der gummierte und dadurch griffig ausfallende Fokusring kann noch andere Aufgaben als die händische Veränderung des Fokus übernehmen, über das Kameramenü lässt er sich beispielsweise mit der Blendeneinstellung oder der Belichtungskorrektur belegen.

Neben dem Fokusring verfügt das Nikkor Z MC 50mm F2,8 über zwei Schalter:

Beim optischen Aufbau hat sich Nikon für eine Konstruktion mit zehn Linsen in sieben Gruppen entschieden. Eine Linse besteht aus ED-Glas, eine weitere ist ein asphärisches Element. Auf einen optischen Bildstabilisator muss man beim Nikkor Z MC 50mm F2.8 verzichten, an Kameras mit eigenem VR stellt dies kein Problem dar. Da die Optik allerdings auch für Besitzer der Z fc oder Z 50 ohne eigenen VR interessant ist, wäre die Integration eines Objektiv-VR durchaus sinnvoll gewesen.

Der optische Aufbau des Makro-Objektivs:

Als größte Blendenöffnung hat das Makro-Objektiv F2,8 zu bieten, abblenden lässt sich über neun abgerundete Lamellen auf F22. Da Nikon bei seinen Makro-Objektiven stets die reale Lichtstärke angibt und diese mit zunehmendem Abbildungsmaßstab "abnimmt", wird an der Naheinstellgrenze (1:1) eine Blende von F5,6 angezeigt. Hier liegt der kleinste Blendenwert bei F32.

Autofokus/manueller Fokus: Die Naheinstellgrenze des Nikkor Z MC 50mm F2,8 liegt bei nur 16cm. Da dieser Wert ab dem Sensor gemessen wird, sieht es im Alltag noch einmal anders aus. Hier lässt sich wegen des ausfahrenden Tubus deutlich näher an das Motiv herangehen. Das ist nicht immer optimal, schließlich kann die kurze Entfernung bei manchen Motiven für ein etwas stärkeres Abschatten durch das Objektiv oder die Kamera sorgen. Der maximale Abbildungsmaßstab von 1:1 erlaubt beim Einsatz einer Vollformatkamera an der Naheinstellgrenze das vollständige Abbilden von 3,6 x 2,4cm großen Objekten, das reicht für praktisch alle klassischen Motive von Fotografen aus.

An der Naheinstellgrenze fährt der Tubus etwa 2,5cm weit aus dem Gehäuse heraus:

Für das Scharfstellen ist beim Nikkor Z MC 50mm F2,8 ein Schrittmotor zuständig. Dieser arbeitet kaum hörbar, und stört somit nicht. Die Fokusgeschwindigkeit fällt akzeptabel aus, Makro-Objektive besitzen selten richtig schnelle Fokusmotoren. Dafür ist der lange Fokusweg verantwortlich, der extrem schnelle Schärfeveränderungen verhindert. Dieser ist allerdings nötig, um im Nahbereich präzise arbeiten zu können. Der ausfahrende Tubus verhindert ebenso besonders kurze Fokuszeiten, hier liegen Objektive mit Innenfokussierung vorne. Im Labortest haben wir 0,48 Sekunden bei einem Motivabstand vom 50cm gemessen, bei einem Meter waren es 0,33 Sekunden. Da sind andere Objektive zweifellos schneller. Bei vielen Motiven mag das kein Problem darstellen, bei schnellen Bewegungen des Motivs kommt der Autofokus aber nicht immer hinterher. Beim manuellen Scharfstellen ist – wie bei den meisten DSLM-Objektiven – der Fokusmotor ebenfalls aktiv ("Focus by wire"), hier führt er die Drehung des Fokusrings aus.

Bildqualität: Zur Prüfung der Bildqualität haben wir beim Nikkor Z MC 50mm F2,8 auf die Nikon Z 7 II zurückgegriffen. Deren Sensor gehört mit rund 45 Megapixel zu den besonders hochauflösenden Modellen und fordert Objektive stark.

Wie für Objektive der Makroklasse üblich, gehört auch das Nikkor Z MC 50mm F2,8 zu den Modellen mit sehr guter Detailauflösung. Im Zentrum erreicht das Objektiv schon bei Offenblende ein hohes Schärfeniveau, hiermit lässt sich problemlos arbeiten. Das Schließen der Blende sorgt für minimal mehr Details, viel ändert sich allerdings nicht. An den Rändern bewerten wir die Qualität bei Offenblende als gut und ab F4 als sehr gut. Ab F5,6 kann man vom Zentrum bis zum Rand von einer nahezu perfekten Schärfe sprechen.

Abbildungsfehler zeigen die meisten Makro-Objektive nur sehr wenige, das Nikkor Z MC 50mm F2,8 ist hier keine Ausnahme. Die Verzeichnung liegt bei null, wobei Nikon hier leicht digital nachhilft. Ohne Korrekturprofil wäre eine minimale kissenförmige Verzeichnung sichtbar. Letztere ist aber irrelevant und in der Praxis wegen der Korrektur auch nicht zusehen. Die Randabschattung wurde zumindest bei Offenblende nicht vollkommen korrigiert, schon ab F4 nimmt sie allerdings deutlich ab. Chromatische Aberrationen sind nicht nur klein Problem, sondern praktisch überhaupt nicht vorhanden. Das Bokeh fällt angesichts der kurzen Brennweite (und damit einer vergleichsweise großen Schärfentiefe) ansprechend aus. Selbst wenn der Hinter- oder Vordergrund nicht völlig in der Unschärfe "abtauchen", werden sie größtenteils weich wiedergegeben.

Beispielaufnahmen in voller Auflösung:

Unser Fazit: Das Nikkor Z MC 50mm F2,8 ist aktuell Nikons günstigstes Makro-Objektiv für die Z-Kameras. Der Preis hat allerdings keinen Einfluss auf die Bildqualität, die Festbrennweite kann sowohl in puncto Detailwiedergabe als auch Abbildungsfehler überzeugen.

Die Bildschärfe fällt im Zentrum bereits bei F2,8 sehr hoch aus, die Ränder sind gut. Abblenden verbessert die Randbereiche, spätestens ab F5,6 stufen wir die Qualität als exzellent ein. Die Verzeichnung der Optik ist gleich null, chromatische Aberrationen muss man mit der Lupe suchen. Die Randabschattung hat Nikon dagegen nicht vollständig korrigiert, leichtes Abblenden hilft hier weiter.

Das Nikkor Z MC 50mm F2,8 ist ein ansprechendes Makro-Objektiv:

Für das Nikkor Z MC 50mm F2,8 sprechen des Weiteren der maximale Abbildungsmaßstab von 1:1 und das abgedichtete Gehäuse. Kompakte Abmessungen und ein geringes Gewicht vereinfachen den Transport, dafür muss man mit einem herausfahrenden Tubus leben. Der Autofokus arbeite leise, aber auch vergleichsweise langsam (= noch akzeptabel). Bedienelemente gibt es ausreichend viele, ein optischer Bildstabilisator wäre angesichts des fehlenden Body-VRs bei APS-C-Kameras jedoch schön gewesen. Gut zu wissen: Die kleine Gegenlichtblende Nikon HN-41gehört zum Lieferumfang, einen allzu starken Effekt dürfte diese aber wohl kaum haben.

Bitte lösen Sie die nebenstehende Rechenaufgabe.